Naturheilverfahren
Die Naturheilkunde hat zum Ziel, die körpereigenen Selbstheilungskräfte eines Menschen zu mobilisieren und zu stärken. Sie geht davon aus, das nur diese Selbstheilungskräfte in der Lage sind, eine nachhaltige Heilung herbeizuführen und ein gesundes Gleichgewicht in einem Menschen wieder herzustellen. Klassische Naturheilverfahren verwenden hierzu in der Natur vorkommende Mittel wie z.B. Wärme (z.B. Fango), Kälte (z.B. Kühlen mit dem Eispack), Wasser (z.B. Wechselduschen, Kneipp-Güsse), Luft (bewußtes Atmen, Atemtherapie), Licht (Aufenthalt im Tageslicht, moderates Sonnenbaden), Ruhe, ausreichende Bewegung (täglichen Spaziergänge, Sport, Yoga, Rehabilitationssport), Nahrung (Ernährungstherapie, Diäten) und Heilpflanzen (Phytotherapie, Spagyrik, Teeaufgüsse, Tinkturen). Darüber hinaus spielt die Strukturierung der äußeren und inneren Lebensordnung eine wichtige Rolle, um die Gesundheit von Körper, Geist und Seele zu fördern (Ordnungstherapie). Weitere Methoden der Naturheilkunde sind das Entschlacken (Entgiften) und Entsäuern (Regulation des Säure-Basenhaushaltes) des Körpers durch Blut-, Lymph-, Darm-, Leber- und Nierenreinigung. Hierbei werden häufig bestimmte naturheilkundlichen Präparate verwendet.
Natürliche Heilmittel (Phytopharmaka) basieren auf dem uralten Wissen der Kräuterheilkunde, wie sie bereits vor langer Zeit von den Naturvölkern und auch von den alten Ägyptern angewendet wurde. Erst mit der synthetischen Entwicklung einzelner Wirkstoffe Anfang des 19.Jahrhunderts verloren sie vieler Ortes an Bedeutung. In den letzten Jahren ist jedoch ein gegenläufiger Trend zu erkennen. Pflanzliche Heilmittel wirken langsamer und greifen meist sanfter regulierend und unterstützend in den Organismus ein. Daher haben sie im allgemeinen auch weniger Nebenwirkungen und zeigen eine nachhaltigere Wirkung. Besonders in der Therapie von leichteren Beschwerden aber auch chronischen Erkrankungen können sie eine sinnvolle Alternative zu den synthetischen Arzneimitteln sein. Moderne Phytotherapeutika basieren auf den Rezepturen der alten Kräuterheilkunde und unterliegen strengen Auflagen in der Herstellung hinsichtlich Qualität, Wirksamkeit und Verträglichkeit. Sie werden wissenschaftlich geprüft und bewertet.
Naturheilverfahren basieren zum Teil auf jahrhunderte alten Erfahrungen der Menschen. Ihre Wirksamkeit ist bislang wissenschaftlich oft nicht erforscht.